Freitag, 5. August 2011

Sind Fette wirklich ungesund und machen dick? (Teil 4)

Der vierte und letzte Teil der Artikelserie über Fette soll sich mit den wirklichen schlechten Fetten beschäftigen, den Transfetten. Anschließend soll noch ein Fazit gezogen werden, wie man seine tägliche Fettzufuhr nun gestallten sollte.

Was sind Transfettsäuren?

Ich denke der Begriff ist in letzter Zeit immer populärer geworden und auch die Medien werden langsam auf diese schlechten Fette aufmerksam. 

Transfettsäuren bestehen eigentlich aus mehrfach-ungesättigten Fettsäuren, die jedoch gehärtet werden, was zu einer Änderung der Molekülstruktur führt. Dies macht die Fettsäuren hitzestabil und sie können stärker erhitzt werden, als es mit den normalen mehrfach-ungesättigten Fettsäuren möglich wäre. Doch das Problem ist, dass der Körper die Transfette, wie normale mehrfach-ungesättigte Fettsäuren behandelt und sie dementsprechend in die Zellmembran einbaut.


Da aber die Transfette nicht die Eigenschaften der mehrfach-ungesättigten Fette besitzen, kann es zu Störungen der Zellfunktionen kommen.

So können Transfette der Auslöser von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein. Zusätzlich können sie Allergien verstärken oder sogar auslösen. Auch fördern sie Krebs, Diabetes und Arteriosklerose. Außerdem kann bei regelmäßigem Konsum sich der Cholesterinspiegel deutlich erhöhen.


Aufgrund der schlechten Eigenschaften sind in manchen Ländern Transfette sogar schon verboten oder dürfen nur in geringen Mengen in Lebensmitteln enthalten sein.

Wie man sieht sind Transfette die wirklich schlechten Fette in der Nahrung und sollten soweit es geht gemieden werden, doch welche Lebensmittel enthalten Transfettsäuren?

Dieser Punkt wird dem Leser leider gar nicht gefallen, denn in den meisten Dingen, die gut schmecken sind Transfettsäuren enthalten. Alles was stark erhitzt wurde enthält praktisch Transfette. So sollte man viel frittiertes Essen meiden. Auch sind in vielen Backwaren, Margarinen, Fertiggerichten und sogar Süßigkeiten Transfette enthalten. Beim Kauf solcher Produkte sollte man also auf die Kennzeichnung „enthält keine gehärteten Fette“ achten, denn dann ist es frei von Transfetten.
Leider sind auch in Chips Transfette

Natürlich wird einen eine Packung Pommes bei einer Fast-Food Kette nicht gleich umbringen oder Krebs verursachen. Doch isst man regelmäßig große Mengen an Transfetten und behält ein solches Essenverhalten lebenslänglich bei, dann muss man mit gesundheitlichen Folgen rechnen.

Fazit
Nun sind wir am Schluss der Artikelserie angelangt und ich hoffe, dass ich es geschafft habe den allgemeinen Mythos, dass Fette generell schlecht sind, aufzuheben.

Wichtig ist einfach, dass man genug mehrfach-ungesättigte Fette zu sich nimmt, wobei man auf das 5:1 Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren achtet. Den größten Teil der Fette sollten einfach-ungesättigte Fettsäuren ausmachen, um von den positiven Eigenschaften zu profitieren. Natürlich dürfen auch ohne Probleme gesättigte Fette im Speiseplan enthalten sein. Aber Transfette sollten einfach grundsätzlich aus der täglichen Ernährung gestrichen werden. 

Bei dem Kauf fettiger Nahrungsmittel sollte man einfach immer auf Qualität achten, denn je hochwertiger das Produkt, desto hochwertiger sind auch die enthaltenen Fette. Auch sollten die Lebensmittel so natürlich und unverändert gekauft werden, wie es nur möglich ist. Mit frischem Fisch oder Fleisch kann man nicht viel falsch machen. Außerdem geht doch nichts über ein gutes Steak, welches in gutem Olivenöl gebraten wurde, oder?

4 Kommentare:

  1. GEHÄRTETE FETTE IST NICHT GLEICH TRANSFETTE
    Auch Erhitzen von Öl führt nicht zwangsläufigt zur Bildung von Transfettsäuren.
    Dänemark, Schweiz, Österreich und Island haben ein Verbot von künstlichen Transfettsäuren (< 2 %), da sind auch Chips. Pommes , Backwaren etc. in Ordnung, auch wenn "enthält gehärtete Fette" draufsteht.

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  2. Du hast schon Recht, dass Transfette nicht gleich gehärtete Fette sind, aber sie sind ein Nebenprodukt der Fetthärtung, also sind sie auch in den Produkten enthalten wo"enthält gehärtete Fette" draufsteht.
    Das mit dem Öl hast du auch falsch verstanden und hab ich so nicht geschrieben. Dinge die stark erhitzt werden, werden oft mit gehärteten Fetten zubereitet und enthalten deswegen Transfettsäuren.
    Und für die, die Wissen möchten wie viele Transfette jetzt wo drin sind, die können sich diese Liste anschauen:
    http://wien.arbeiterkammer.at/bilder/d53/Transfettliste_07_02.pdf

    Auch das Chips, Pommes oder Backwaren in den Ländern verboten sind hab ich nicht geschrieben, sondern nur, dass große Anteile an Transfettsäuren verboten sind. Und das "enthält gehärtete Fette" soll dem Leser mehr als orientierung dienen, um Transfette komplett aus der Ernährung zu streichen.

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  3. Der Arbeiterkammerlink ist schon sehr alt und spiegelt Daten wider, die lange vor dem Inkrafttreten der Österreichischen Tranfettsäureverordnung ermittelt wurden. Heute muss kein Österreicher mehr diesbezüglich auf ein Ettikett schauen.
    Österreich ist transfettfrei.

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  4. Ja weil in Österreich die 2% Regel gilt, wobei man das auch nicht transfettfrei nennen kann. Dennoch kann man die Liste auf Produkte in anderen Ländern halbwegs übertragen und sie dient als Orientierung.

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